Rückblick 2016
Ein Hof wird großer Veranstaltungsort:
2000 bis 3000 Besucher beim Hoffest auf dem Marienhof bei Hofweier.
HOHBERG-HOFWEIER. Um die 3000 Besucher mögen es gewesen sein, die am Donnerstag an Christi Himmelfahrt das vierte Hoffest auf dem Marienhof bei Hofweier besucht hatten, schätzt Friedrich Bladt. Er ist Vorsitzender des CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) Baden und war einer der Gästeführer, die Führungen durch Hof und Gelände an diesem sonnigen Feiertag anboten.
Das Fest begann mit einem Gottesdienst in der großen proppenvollen Festscheune mit Pfarrer Emerich Sumser. Die musikalische Umrahmung boten dabei der Posaunenchor Friesenheim und die Band Daily Groove. Die vier Herren und drei Damen dieser Karlsruher Formation brachten nicht nur christliches Liedgut in moderner Intonation zu Gehör, sondern am Nachmittag auch fetzigem Rock, Pop und Blues.
In der Mittagszeit bildeten sich lange Schlangen an den Essens- und Getränkeständen, ein ausgewachsener Ochse musste am drehenden Spieß dran glauben. Der kam allerdings nicht vom Hof, hier gibt man sich tierlieb. Im Stall tummeln sich Hasen, Kamerunschafe und Hühner. Schaf Lennart wacht dort über die neu geborenen Zicklein Matze und Supergirl. Draußen drehten Pferde mit Kindern auf dem Rücken die Runde, Tiere gehören zum pädagogischen Konzept des Marienhofs.
Den 1870 erbauten Bauernhof, auf Hofweierer Gemarkung neben Bahnlinie und der großen Photovoltaikanlage gelegen, hat der CVJM 2012 von der Familie von und zu Franckenstein in Pacht übernommen, erzählt Friedrich Bladt auf der Rundtour. Seitdem wird der Hof Stück für Stück großteils in ehrenamtlicher Eigenarbeit in ein jugendpädagogisches Zentrum umgebaut. In den vier Jahren sei da schon sehr viel passiert, erinnert sich der Vorsitzende der Vereins. Drei Familien und eine WG mit sieben jungen Leuten wohnen auf dem Hof, laufend kommen Gäste. Das geht bis zum großen Zeltlager, das im vergangenen Jahr mit 500 jungen Menschen auf der großen Wiese aufgebaut war. Seither ist dort auch eine moderne sanitäre Anlage in Betrieb.
Beim Hoffest war das eine riesige Spielwiese, auf der sich Kinder bei Beach-Volleyball, Holzarbeiten, Lagerfeuer und beim Tollen auf großen Heuballen vergnügten. Mit einem Hofquiz mit Schnitzeljagd wurden die Kinder mit den Räumlichkeiten des Hofs und seiner Bestimmung vertraut gemacht. Der ehemalige Schweinestall ist mittlerweile zum schmucken Veranstaltungsraum mutiert, in dem Feste oder Gottesdienste veranstaltet werden. Daneben bietet die große Scheune Platz für Großveranstaltungen. Im ehemaligen Pferdestall ist jetzt die zünftige Übernachtung im Heu möglich. Der frühere Kuhstall wird sukzessiv zur Großküche umgebaut, die Bodenplatte liegt bereits. Friedrich Bladt erklärt "So wie das Geld rein kommt, erfolgen Arbeiten; trotz vieler ehrenamtlicher Arbeit sind wir auf Spenden angewiesen, ich hoffe aber, dass die Großküche sowie ein weiterer Sanitärbereich beim nächsten Hoffest fertig sind." Beim Hoffest kamen sicherlich gute Einnahmen zusammen, um daran weiter zu arbeiten, denn der Erlös galt dem weiteren Ausbau des Marienhofes.